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Mittwoch, 15. Mai 2013

Gib mir den Rest

Es ist Freitag und heute ist Fickabend. Ich sitze an der Bar einer stilvoll eingerichteten Diskothek im Herzen unserer hässlichen Stadt. Karl der Ficker hat bereits sein erstes Opfer gefunden, eine unfassbar scharfe, gut geformte blonde Ficksau, mit der er sich nach nur wenigen Sätzen auf die Damentoilette verzogen hat. Der Abend ist noch jung, die Menschen gut drauf, es gibt reichlich Alkohol, Drogen und viel hübsches Fleisch. Jedenfalls fürs Auge, mein Schwanz übt sich schon seit geraumer Zeit in ästhetischer Enthaltsamkeit. Dem Ficker hingegen geht es blendend. Mit rosigen Wangen kehrt er von seinen Streifzügen durch den blonden Dschungel der Wollust zu mir zurück, die Fickbratze im Arm. Beide lächeln sie mich an, wie zwei zugeballerte Kinderarbeiter aus Sumangali, die gerade das erste Mal Klebstoff geschnüffelt haben.
„Das is` mein Kumpel David.“, sülzt Karl der Ficker zu dem blonden Luder rüber. „David La Cena. Itaker, aber `ne gute Seele.“
Das Fickstück bricht in Gelächter aus.
„Und das hier is`…“ Der Ficker hat sich selbst in die Scheiße geritten, da ihm der Name sichtlich entfallen ist, aber wie ich ihn kenne, kommt er da ganz schnell von selbst wieder raus. Er kommt aus allem ganz schnell selbst wieder raus und findet immer wieder was Neues zum Ficken. Karl ist ein Idiot, aber ein ziemlich gutaussehender. Deshalb ist er auch selten einsam und somit oft glücklich. Ein glücklicher Idiot.
„Jessica.“, kommt ihm das heiße Gerät zu Hilfe und hält mir eine zierliche Hand hin. Ich zögere kurz, da ich mir unweigerlich vorstellen muss, wie sie die riesige Nudel des Fickers mit dieser bleichen, zarten Hand vor nur wenigen Minuten bearbeitet haben muss, besinne mich jedoch und nehme sie in die meine. Kalt, weich, sexy. Ich spüre wie der altbekannte Neid in mir aufkeimt. Immer bekommt er was zu ficken, der Ficker. Immer fickt er, während ich einsam nach Hause fahre und mir als Trostpreis zwei, drei Pornos aus dem Netz ziehe und mir mit meiner nicht mal ansatzweise zarten Hand einen von der Palme jucke.
Egal, man kann nicht alles haben. Manche bekommen auch gar nichts. Ich hab wenigstens Hände, sonst könnte ich nicht mal mehr wichsen. Was für eine Folter das wäre, ein Leben ohne Hände. Ich würde mir sicher zwei Rippen brechen lassen, um mir meine Lunte selbst lutschen zu können. Da platzen einem ja die Eier schon allein bei der Vorstellung.
Ich betrachte die beiden Ficker. Karl den Ficker und Jessica, die fickende Fotze. Er küsst sie, dann lachen sie, sie streicht ihm durchs Haar. Mein Blick gleitet zu ihren kleinen, doch wohl gerundeten Möpsen hinab. Tolles Ding, alles bestens. Ich würde mir eine Hand abhacken, um da mal reinzustapeln. Wohl gemerkt, eine Hand und ich denke sicher nicht an meine geliebte rechte.
Wir trinken noch eine Weile zusammen, das heißt, ich trinke, die beiden bereiten ihre nächste Nummer vor, indem sie sich leidenschaftlich küssen und ablecken, während ich daneben sitze und der Fotze auf die Titten starre. Wie es kommen musste, verschwinden die beiden noch einmal aufs WC, während ich gerade meinen dritten WOTR bestelle.
Was ist nur los mit den Fotzen, sinniere ich, den Whiskey genießend, während ich an das rothaarige Miststück von eben denke.
„Verpiss dich, du Schleimer!“, hatte sie mir ins Gesicht gelallt. Dabei war ich wirklich charmant gewesen. Hab ihre Titten gelobt. Dabei waren das nicht mal Meister-Titten. Ganz normale Dinger hatte die, nicht schön, nicht hässlich. Mir wäre es trotzdem recht gewesen, aber was will man machen. Die Fotzen haben die Wahl, wir Kerle ficken nur, was wir kriegen können. Manchmal macht mich die ganze Schose ganz schön wütend. Wer zum verfickten Jesus Christus hat sich eigentlich diese Scheiße ausgedacht? Die Männer laufen durch die Gegend auf der Suche nach Muschis, in die sie ihre vor Geilheit triefenden Gurken reindrücken können, während das sensible Geschlecht auf den Ritter in strahlender Rüstung wartet, der sie auf Händen durch den üblen Morast des Lebens trägt. Verquere Kacke das Leben eigentlich. Absurd. Wenn da nicht der Alkohol, die Pornos, das gute Essen und die Liebe wären, dann würde ich es hier in dieser sogenannten Realität keine zwei Sekunden aushalten. Ich würde schreiend aus der Möse meiner Mutter platzen und die Ärzte um eine Rasierklinge oder eine Überdosis Schlaftabletten anflehen. Meine ersten Worte wären nicht „Mama“, oder „Popo“, sondern: „Ihr verfickten Schwanzlutscher, ich will den ganzen Fick hier nicht, gebt mir was, womit ich einschlafen und nie wieder aufwachen kann, sonst pump ich eure Rosetten in Stücke!“
Aber es gibt den Alkohol, die Pornos, das gute Essen und… na, bei der Liebe bin ich mir nicht so sicher, aber den Rest gibt es und das macht mich glücklich. Da soll doch noch mal einer kommen und sagen, dass das Leben nicht lohnenswert sei.
Ich kippe den WOTR in meinen vor sich hin vegetierenden Leib und beschließe, einen neuen Versuch zu wagen. Die Dunkelhaarige auf der Tanzfläche hat mir beim Tanzen so einen aufreizenden Blick zugeworfen, das muss ein Zeichen sein. Diesmal werde ich mich zurückhalten mit meinen Komplimenten. Ich spiele den Coolen, das zieht, da bin ich sicher. Sie kommt auf mich zu, unsere Blicke kreuzen sich. Dunkles Haar, dunkle Augen, etwas fülliger, als ich anfänglich vermutet hatte, aber durchaus attraktiv das Mädchen. Sie stellt sich neben mich an die Bar. Sie duftet nach Rosen, Mädchenschweiß und Fruchtshampoo. Sie bestellt ein Wasser und tut so, als merke sie nicht, dass ich sie anstarre.
„Hey.“, sage ich laut genug, sodass sie mich über die dröhnende Musik hinweg hören kann. Sie blickt zur Seite, mir tief in die Augen. Sie lächelt nicht. Sie spricht nicht.
„Ich bin David.“, versuche ich erneut, ein Gespräch mit ihr zu beginnen. „Du tanzt sehr gut.“
Sie bekommt ihr Wasser und will bezahlen. Ich übernehme das. Jetzt lächelt sie. Sie bedankt sich höflich und schaut mich an, als wäre ich eine abgelaufene Dose Thunfisch im untersten Regal der Supermarkt-Theke.
„Möchtest du dich zu mir setzen?“, frage ich und nicke Richtung Barhocker, auf dem Carlos, äh, ich meine Karl der Ficker gesessen hatte, als wir unseren ersten Whiskey in diesem Laden getrunken hatten.
„Danke für das Wasser, aber ich geh` lieber wieder tanzen.“, sagt das schöne Mädchen. Ich lasse mir meine Enttäuschung nicht anmerken und lasse sie ziehen. Ich bin der Captain der Titanic, der den unausweichlichen Tod vor sich aufbäumen sieht und gleichmütig mit den Achseln zuckt. Was soll`s, denke ich. War sowieso zu fett für dich. So mache ich das immer. Wenn ich eine Abfuhr erhalte, was sehr häufig geschieht, dann rede ich mir die Fotze hinterher schlecht. So habe ich das Gefühl, nichts verpasst zu haben.
Nur durch Niederlagen kommt man zum Ziel. Karl der Ficker hat Glück. Die Frauen liegen ihm zu Füßen. Ich hingegen habe dieses niederträchtige Aussehen. Die Fotzen sehen mir an, dass ich sie nur flachlegen will, was nicht gut ist. Niemand will von jemandem flachgelegt werden, dem man ansieht, dass er einen nur flachlegen will. Man will von jemandem flachgelegt werden, der das Schauspiel der Liebe beherrscht. Einem leidenschaftlichen, fantasievollen Juan, der nett, aber auch zielstrebig ist. Der nicht aufs Ficken aus ist, doch wenn es dazu kommt, ein Meister seines Fachs ist. Ich bin ein Meister meines Fachs. Ich ficke gut, jedenfalls habe ich einen Mordsspaß dabei. Aber bei dem Rest bin ich ein Versager. Gut, aber der Abend ist noch jung. Spätestens gegen vier, fünf Uhr, wenn die Läden dicht machen und die schönen Menschen schon was für die Nacht am Haken haben, dann ist meine Zeit gekommen. Dann stürze ich mich wie ein Aasgeier auf das verbliebene Fleisch und schlinge in mich hinein, was an pulsierendem Leben noch übrig ist. Resteficken, da kann ich punkten. Die Reste, das ist die Mahlzeit, die mich sättigen und zufrieden machen wird. Und wer sagt, dass unter den Resten nicht auch mal hin und wieder ein fettes Stück Lasagne bei ist? Oder ein Stück Flusskrebsfilet oder so was in der Art. Ich habe also Geduld.

Vier, Fünf Uhr. Resteficken. Ich mühe mich am Aas der Party ab, doch ohne Erfolg. Während Karl der Ficker seinem Namen alle Ehre macht, husche ich verzweifelt von einer Abfuhr zur nächsten. Die Fotzen fahren lieber allein nach Haus, als sich von einem Jango, dem man ansieht, dass er nur aufs Flachlegen aus ist, flachlegen zu lassen. Kein Glück für mich diese Nacht. Als das Licht angeht und die grellen Partikel den verschwitzten, stinkenden Menschen auch noch das letzte Fünkchen Schönheit rauben, eile ich zur Garderobe und stürme Richtung Ausgang. Ich platziere mich so, dass mich jeder Discobesucher ansehen muss, sobald er aus dem Laden kommt. Ich lächle jeder Frau zu, egal, wie fertig sie aussieht, in der Hoffnung, dass es von irgendwem erwidert wird.
Nichts.
Das einzige, das mir entgegenschlägt, ist Müdigkeit. Müdigkeit, Einsamkeit und Resignation. Der Ficker kommt als Letzter aus dem Laden, im Arm eine verbrauchte, doch ziemlich attraktive Schlampe. Wir trinken noch ein Bier am Kiosk zusammen, die Schlampe ist nett, etwas unförmig und besoffen, aber nett und ja, ich würde sie in alle Löcher ficken, wenn nicht überall „reserviert“-Schilder hängen würden. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes: Karl der Ficker hat genug.
„Leuts… schgeh na`Hause… Müde, müde, müde… Genug… Genug gefickt.“, lallt er in die Runde, winkt, während er sich torkelnd umwendet und in den blauen Dunst der Morgendämmerung hineinwankt.
„Mach`s gut, alter Knabe!“, rufe ich ihm hinterher und werfe der fremden Dame ein Lächeln zu.
Sie erwidert es.

Wir verschwenden keine Zeit. Rein in ihre Bude, in der es nach Katzenpisse und altem Essen stinkt, raus aus den Klamotten, rein in ihre Möse, die sich anfühlt, als wäre sie kurz zuvor von einem Bison vergewaltigt worden. Woran reibt sich mein Schwanz da eigentlich?, denke ich. Ist das Luft? Ja, das muss Luft sein. Ich spüre nämlich rein gar nicht.
R E I N G A R N I C H T S !
Sie gibt sich keine Mühe ihre Teilnahmslosigkeit zu verbergen. Kein Gestöhne, kein „Ja, gib`s mir!“, keine Stellungswechsel, nichts. Sie wartet einfach nur darauf, dass ich fertig werde, damit sie endlich schlafen kann. So wird das nichts, denke ich. Ich vermisse meine Hand, meine feste, enge Hand, an der sich mein Schwanz so richtig schön abrubbeln kann. Das hier ist wirklich die mieseste Muschi, die ich je gefickt habe. Selbst ein Stück Tiramisu zu rammeln ist da spaßiger. Meine Güte, denke ich, während ich das schleimige Nichts ficke, meine verfickte Güte. Ich versuche an heiße Sachen zu denken: Die Dunkelhaarige von der Tanzfläche, der Porno mit den zwei Muschis, die sich gegenseitig anpissen und sich dann die Pisse von den glitschigen Körpern lecken, ich denke an Rebecca, meine Ex-Fotze, die eine wirklich schöne, enge, weiche, tiefe Muschi hatte. Ich versuche mir das Gefühl vorzustellen, wie es ist, eine enge Muschi zu poppen. Doch es hilft alles nichts. Mein Schwanz wird schlaff, die Fotze wach, sie fragt sogar: „Was los?“
Ich ziehe meinen Schwengel „raus“, ziehe mich an und frage das Mädchen, ob sie noch was zu Trinken da hat. Sie richtet sich auf und sagt:
„Ob ich noch was zu Trinken da habe?“ Im Halbdunkel erkenne ich, dass sie wütend ist. „Ob ich noch was zu Trinken da habe???“
Ich hebe die Hände und sage: „Schon gut, war ja nur `ne Frage.“
„Warum hast du nicht abgespritzt, du Looser?“ Ja, sie ist wütend. „Was soll das? Bin ich dir zu fett oder was? Ist meine Muschi zu breit oder wie? Na, sag`s doch einfach! Sag „Deine Muschi ist zu weit, Bitch!“, na los!“
Ich zucke mit den Achseln.
„SAG ES!“, schreit sie plötzlich. Nicht schön, wie es sich anhört, wenn ein Mädchen mit ausgeleierter Möse schreit, glaubt mir.
Ich tue ihr den Gefallen und sage: „Deine Muschi ist leider zu weit… äh… Bitch…“
„Raus.“ Sie zeigt mit dem Finger zur Haustür. „Raus!“
Ich packe meine Sachen und gehe. Zu Hause angekommen mache ich den Rechner an, lade mir `nen Porno, schau mir nette Bildchen an und wichse, was das Zeug hält. Als ich komme, rufe ich: „ICH LIEBE DICH, HAND!“
Dann sinke ich in meinen Sessel zurück, betrachte glücklich meinen vollgewichsten Schwanz, wie er kleiner und kleiner wird, dann lache ich noch `ne Runde und schlafe schließlich ein.
Reste machen satt. Doch manchmal ist es einfach besser, ohne Abendbrot ins Bett zu gehen. Nicht alles was satt macht, muss auch gegessen werden. Ich sollte das aufschreiben. Irgendwann werde ich das aufschreiben.

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