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Mittwoch, 15. Mai 2013

Das imaginäre, minderjährige Fickluder aus Polen

„Ich geh pissen.“, antwortete ich Karl dem Ficker auf seine Frage, wo ich hin wolle. Aus dem Augenwinkel sah ich ihn geistesabwesend nicken, während er sein Bier an seinen schmalen Mund führte. Ich pisste lange, der Strahl schien kein Ende nehmen zu wollen. Als ich wieder an den Tisch in der Ecke der schmutzigen Kneipe zurückkehrte, saß auf dem Stuhl, der vorher leer gewesen war ein hässlicher, kahlköpfiger Kerl mit Ziegenbärtchen. Karl der Ficker unterhielt sich mit ihm, er schien ihn zu kennen. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und nickte dem Fremden zu, der mich mit schiefem Blick musterte.
„Is`n Kumpel.“, murmelte Karl, leerte sein Bier. Ich wusste nicht, ob er mit mir, oder dem Hans-Wurst sprach. Der Fremde musterte mich noch immer. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Machte irgendwie `nen dämlichen Eindruck, der Vogel. Schien nicht ganz beisammen zu sein.
„De` Kerl hier nenn` sich „Der deutsche Rodriguez“.“, lallte mir Karl zu und zeigte mit dem Daumen auf den schielenden Hans-Wurst. "Dea hat ganzute Kontakte, könnt` was klar machen.“
Der Hans-Wurst hielt mir plötzlich die Hand hin und sein Gesicht fabrizierte etwas, das vermutlich ein Lächeln sein sollte. Diese Missgeburt hatte kaum Zähne und die, die noch in seinem schwarzen Zahnfleisch hingen, waren gelb, beinahe braun und voller schwarzer Punkte. Ein Glück, dass der Mief der Kneipe jeglichen Gestank, den die Gäste produzierten, übertünchte, so wie die Fresse des Einfältigen aussah, roch sie vermutlich nach Tod und Verwesung.
„Rodriguez.“, sagte der Hans-Wurst, als hätte Karl ihn nicht gerade eben vorgestellt. „Eigentlich Joachim, aber „Der deutsche Rodriguez“ macht mehr her, was? Klingt nach was großem, nach jemandem, der die Dinge anpackt und durchzieht und nich` nur dumm `rumlabert, wa?“
Widerwillig schüttelte ich ihm die Hand und zuckte mit den Achseln. Karl der Ficker starrte den Hans-Wurst an, als sei er ein göttliches Wesen, das zu den sündhaften Menschen hinabgestiegen ist, um ihnen das Wort des Allmächtigen zu verkünden.
„Meine Freunde nennen mich aber auch „Sofa-Ritze“…“ fuhr der Pisser fort. „…oder „Jango, die sich selbst leckende Ratte“.“
Die sich selbst leckende Ratte, wiederholte ich im Geiste. Originell… Ein Mann mit so vielen Namen musste eine dreckige Vergangenheit haben. Da ich mich nicht vorstellte, übernahm Karl der Ficker diese leidige Aufgabe für mich.
„Das is` David La Cena.“ Er zeigte auf mich, doch sein Finger wies an mir vorbei Richtung Toiletten. „Itaker, aber`n guter Mann. Kenn` uns schon `ne halbe Ewichkeit. Nich` wahr? Du sizilianischer Schwanzlutscher! Ne´ Ewichkeit… weisnichmehrwielangeschon…“ Karl verzog sein Gesicht. Er war schon zu besoffen, um zu lächeln. Wie ich ihn kannte, würde er trotzdem noch was zu Ficken abkriegen heute und das machte mich betroffen. Neid vermischte sich mit Mitleid gegenüber der armen Fotze, die sein widerwärtiges Gemächt schlucken musste, von dem man sagte, es sei so lang wie ein Aal und mindestens genauso schleimig.
„Itaker mag ich.“, sagte der Hans-Wurst und nickte eifrig. „Pizza und Spaghetti! Pizza is` das Beste! Und die Frauen erst! Alle hamse fette Ärsche, richtig runde, feste Dinger. Da will man einfach reinficken, in diese Ärsche, da muss man rein, sonst platzt einem die Nudel!“
Was für ein Arschficker, dachte ich, sagte aber nichts. Er hatte schließlich Recht. Wir schwiegen eine Weile. Dann ergriff Herr Wurst wieder das Wort:
„Also, wegen der Anfrage von euch Jungens…“ Er sah sich verstohlen im Lokal um und beugte sich vor. „Morgen Mittag könnte ich für euch was klar machen. Sagen wa gegen 11:30 Uhr?“ Jetzt roch ich es. Der Kerl stank wie eine Wagenladung Scheiße, halleluja, da kam einem das Kotzen. „Passt das bei euch?“
„Vielsu früh!“, raunte Karl und sprach mir aus der Seele. „Wer fickt denn mittags, Alter?“
„Tja, is` halt ebend nich` so einfach, Termine zu kriegen. Abends sind numma Kunden dran, die den vollen Preis zahl`n.“
„Was ist denn der volle Preis für die Hühner?“ wollte ich nun wissen. Der Hans-Wurst wandte sich zu mir, scheinbar erstaunt, dass ich mich plötzlich am Gespräch beteiligte.
„Na, kommt drauf an. Sach ma` je jünger desso teurer halt, ne?“
„Also für mich lohn` sich da nur `ne rischtisch junge Stute.“, meldete sich Karl der Ficker wieder zu Wort. „Die andahn kann ich mir auch selber zusammklauben.“
„Ja, schau mal, was ich bekomm` kann.“, antwortete die Wurst. „Kann gut sein, dass ihr euch eine teilen müsst.“
„Kommt nicht in Frage.“, sagte ich entschlossen. „Ich steck mein Rohr doch nich` irgendwo rein, wo vorher sein widerwärtiges Teil drin war!“
„Hee!“, rief der Ficker, doch seiner Grimasse war zu entnehmen, dass er nur den Entrüsteten mimte, im Grunde aber stolz war auf den Ruhm, den sein bestes Stück genoss.
„Na, ihr seid ja zwei.“, lachte der Zahnlose. „Wenn ihr wüsstet, was da schon für Pimmel in den Fotzen rumgerührt ham…“
Ich nickte. „Auch wieder wahr…“
„Also, simma im Geschäft?“ Die Wurst wollte Nägel mit Köpfen machen. Ich warf Karl dem Ficker einen fragenden Blick zu. Der schien noch dabei, die Vor- und Nachteile abzuwägen, nickte dann aber entschieden und sagte:
„Jo. Binn`abei. Aba nur, wenn die Fotze auch schön jung is`! Orijinal!“
„Gut.“, stimmte ich dem Ficker bei. „Ich auch. Aber ich fick zuerst.“
„Kommp ja nisch…“, setzte der Ficker ein, doch ich schlug so fest auf den Tisch, dass sich einige Trinker aus dem Lokal zu uns umdrehten und der Aufstand verstummte.
„Ich ficke zuerst.“, wiederholte ich mit ruhiger, entschlossener Stimme.
Der Ficker zuckte die Achseln.
„Jut. Dann morgen um 11:30. Wartet, schreib` euch die Adresse auf`n Deckel hier…“
Die Wurst kritzelte eine Adresse auf einen Bierdeckel und schob sie mir zu.
„Seid pünktlich, sonst war`s das mit der Fickerei.“
Er stand auf, reichte uns seine sehnige, bleiche Hand. Wir verabschiedeten uns und wünschten uns gegenseitig eine angenehme Nacht. Dann verließ er die Kneipe und ließ uns mit unserer unserem Bier, den gemischten Gefühlen und den unbezahlten Deckeln zurück.

Wir waren mehr als pünktlich am nächsten Morgen. Beide hatten wir einen Kater von der letzten Nacht, der mir jedoch vermutlich deutlicher anzusehen war als dem Ficker, der wie aus dem Ei gepellt im Anzug neben mir stand und wie ein amerikanischer Filmstar aussah.
„Warum ein Anzug, Alter?“ fragte ich mit matter Stimme, die mich selbst überraschte. „Ich mein, wir ficken gleich `ne Minderjährige, für so was poliert man sich in der Regel nicht so auf.“
Karl der Ficker zuckte mit den Achseln. „Mir war danach. Macht gut was her das Teil, wa?“
„Jo, hat Stil.“, stimmte ich abwesend zu, doch im Grunde war es mir gleich. Ich dachte an die bevorstehende Erfahrung. Große Lust hatte ich eigentlich nicht darauf, aber jetzt war die Sache angeleiert und musste angepackt werden. Ich hatte schon genug verpasste Chancen in meinem Leben vorzuweisen, das wollte ich mir jetzt nicht auch noch ankreiden lassen.
„Bin gespannt, was der Penner anschleppt.“, sagte Karl. „Wenn die zu alt is`, verpass ich dem eine und verzieh mich.“
„Mir ist`s gleich. Fotze ist Fotze.“
„Ihr verfickten Itaker.“, antwortete der Ficker und ich hörte sein schiefes Grinsen aus seinem Tonfall heraus. „Fickt alles, was euch vor die Lunte kommt. Schon mal was von Anspruch und Geschmack gehört?“
Ich musste lachen. „Anspruch und Geschmack? Willst du mir jetzt wirklich damit ankommen, du Hurensohn?“
Karl der Ficker zog sein Jackett straff. „Ja, genau damit will ich dir kommen, Meister. Ich dachte, ihr Pastafresser seid immer so eitel und stilsicher. Wenn ich mir deine Gammelklamotten so ansehe, frage ich mich echt, ob du nicht vielleicht bei deiner Geburt verwechselt wurdest und in Wahrheit das Produkt eines fetten, dackelfickenden Ruhrpott-Versagers bist.“
Jetzt mussten wir beide lachen. „Ja, genau. Richtige Italiener schmeißen sich in den Smoking, wenn sie mit ihren deutschen Freunden kleine, russische Kindernutten ficken gehen.“
„Jo, davon bin ich bisher ausgegangen. Du hast mein Weltbild zerstört.“
„Mi dispiace.“, antwortete ich und registrierte im gleichen Augenblick, wie der Hans-Wurst um die Ecke kam. „Da kommt er.“, sagte ich. Aus irgendeinem Grund wurde ich plötzlich nervös.
„Hee, der is` ja alleine.“, stellte der Ficker missmutig fest.
Ich schwieg. Gemeinsam warteten wir darauf, dass der Hans-Wurst uns erreichte.
„Hallo Jungens.“, begrüßte er uns in fröhlichem Tonfall. „Pünktlich wie die Maurer.“
„Ich dachte, du bringst uns was Nettes mit?“, kam Karl auf den Punkt. „Wie ich sehe, biste aber alleine.“
Der Hans-Wurst nickte. „Ja, keine Sorge. Ist alles schon vorbereitet. Ein Kollege von mir wartet mit der Kleinen in der Halle. Müssen nur durch das Tor hier und über den Platz. Keine Sorge, das Gebiet hier is` komplett tot, war mal `ne Lagerhalle für Kik, gehört aber jetzt komplett meinem Cheffe. Kommt, ich bring euch rein.“
Während der Komiker das Gitter zum Hof öffnete, warf mir Karl der Ficker einen missmutigen Blick zu. Irgendetwas war faul an der Sache, dass spürten wir beide. Doch wir folgten dem drahtigen Spinner, als hätte eine unsichtbare Dummheit von uns Besitz ergriffen.
„Glaubt mir, Jungens, ihr werdet nich` enttäuscht sein! Hab da ein Deluxe-Exemplar aufgegabelt, gerade 14 geworden, blonde Locken, sogar `ne Zahnspange hat se drin.“
„Hmm…“, machte Karl.
„Is` ne Polin, macht alles was ihr wollt, müsst`s ihr nur deutlich genuch zeigen. Hab` se selbst schon rangenommen gestern, wirklich `n Prachtstück, die Kleine…“
„Hmm…“, machte ich.
Wir erreichten die Lagerhalle. Der Hans-Wurst klimperte mit seinem Schlüsselbund am Schloss rum, mit lautem Geratter schob sich der Riegel im Inneren des massiven Tors zur Seite. Ein eisiger Schwall kalter, abgestandener Luft strömte uns aus dem Inneren der Lagerhalle entgegen, als die Wurst das Tor zur Seite schob und uns mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass wir eintreten sollten.
Dumm, wie wir waren, gingen wir voran. Ich zuckte zusammen, als das große Tor mit einem lauten Rattern zugezogen wurde und knirschend ins Schloss fiel. Als hätte ich es geahnt, war ich kaum überrascht, als ich die Wurst hinter mir sagen hörte:
„Na, dann lasst ma die Scheinchen sehen.“
Der Ficker und ich drehten uns gemeinsam um und blickten in den Lauf einer Pistole. Die Wurst stand mit ihrem zahnlosen Grinsen im Halbdunkel der Halle vor uns und zielte mit dem Ding auf unsere Eier, erst auf Karls, dann auf meine, dann wieder auf Karls und so weiter. Schien ihm Spaß zu machen, das Ganze.
„Ihr seid vielleicht zwei Trottel.“, lachte er schrill. „Zwei dämliche, perverse Trottel.“
„Und du bist `n lausiger Hurensohn, dem sein Vadder zu oft ins Hirn gefickt hat.“ Das war Karl der das gesagt hatte. Ich warf ihm einen überraschten Blick zu. Der Kerl hatte Eier, das musste man ihm lassen.
„Kreativ.“, antwortete der Hans-Wurst. „Juckt mich aber nicht im Geringsten.“ Jetzt zielte er auf den Kopf des Fickers. „Her mit der Kohle. Alles was ihr habt.“
„Und wenn nich`?“ Die Pferde schienen mit ihm durchzugehen, dachte ich. Glücklicherweise beendete die Wurst Karls Höhenflug, indem er ihm mit der Wumme zwischen die Beine schoss, ganz knapp unter seinem Aal hindurch. Man konnte das Rückgrat des Fickers förmlich zerbersten hören. Wie ein kleines, verängstigtes Mädchen fiel er plötzlich vor der Wurst auf die Knie und winselte und bettelte und bot ihm sogar an, seinen Arsch ficken zu lassen, wenn er uns doch nur am Leben ließe. Es war ein erbärmliches Schauspiel, das der Hans-Wurst sichtlich genoss.
„Na, wen haben wir denn hier?“, höhnte er grinsend. „Erst kleine, unschuldige Mädels ficken wollen und sich dann selbst als weibische Nutten entpuppen.“
Ich räusperte mich und wies daraufhin, dass ich mich wie ein Mann verhalten würde und bereit sei, ihm ohne großes Theater meine Kohle zu geben, doch die Wurst lachte nur und richtete jetzt den Revolver auf meinen Sack.
„Ihr zwei widert mich an. Los, schmeißt mir eure Brieftaschen zu und wir beenden das Ganze, bevor ich meinen Guten-Morgen-Brunch vor euch ausbreiten muss.“
Wir taten, wie uns geheißen. Die Wurst steckte das Geld in seine Jackentasche und schob uns unsere Börsen mit dem Fuß zurück.
„Eure Ausweise und Kreditkarten könnt ihr behalten. Ich hab` heut` meinen moralischen Tag.“ Zum Spaß schoss er Karl dem Ficker noch eine Kugel vor die Füße, die ihn augenblicklich in einen erbärmlichen Heulkrampf verfallen ließ.
„Achthundert Schinken, gute Bilanz.“ Die Wurst zwinkerte mir zu und zielte mir wieder zwischen die Beine. „Ihr zählt jetzt bis Tausend und dann geht ihr vorne auf die Hauptstraße raus. Das Tor hier mach ich zu. Keine Bullen. Wenn ihr auch nur an Rache denkt, macht euch bewusst, dass ich ziemlich gemeine Freunde habe, die wirklich, wirklich traurig wären, wenn mir auch nur ein Haar gekrümmt würde. Und wenn meine Freunde traurig sind, dann sind sie meist auch ganz schnell sehr wütend. Und wenn sie wütend sind, dann werden Säcke abgeschnitten und gewissen Personen in die Hälse gestopft, wenn ihr versteht, was ich meine.“
Er ging langsam rückwärts auf das Tor zu, schob den Riegel auf, ohne den Blick von uns abzuwenden und öffnete das Gatter. Fahles, graues Licht fiel in die Halle.
„Macht`s gut, ihr perversen Schweine!“ schallten seine letzten Worte durch die Halle, dann war er draußen und das schwere Tor fiel krachend ins Schloss.
Ich begann zu zählen, während Karl der Ficker wimmernd in seiner eigenen Pisse neben mir lag und nach seiner Mutter rief.

Am selben Abend saßen wir wieder in der Kneipe. Die Stimmung war mies, aber das Bier war frisch und belebend wie immer. Wir tranken schweigend und vermieden es, uns in die Augen zu schauen. Nach einer Weile sagte der Ficker schließlich:
„Weiß nich`… Irgendwie glaub ich, dass die Filmindustrie am Arsch is`.“ Ich starrte ihn an, wie er da saß in seinem Anzug und zur Bar hinüber sah, die Augen glasig, der Mund ein schmaler Streifen in seinem kantigen Filmstar-Gesicht.
„Ich mein`…“ fuhr er fort und nippte an seinem Bier. „Immer der gleiche Scheiß, Film für Film, immer dasselbe.“
Ich zuckte die Achseln und nahm ebenfalls einen langen Schluck.
„Denen fällt einfach nix Neues mehr ein, gab schon alles. Und mit der Musik is` es genauso. Alles schon ma` da gewesen. Wird nur noch kopiert und die Leute zahlen auch noch für den Dreck. Die zahlen immer weiter, für alles, was se vorgesetzt bekommen. Muss gar nich` ma` originell sein, der Scheiß. Hauptsache, sie ham was, wofür se ihr hart erarbeitetes Geld rauswerfen könn`. Und solange sie zahlen, produzieren die Ficker auf der anderen Seite weiter Scheiße, bis wir alle daran ersticken.“
Wir tranken.
„Versteh` ich nich`…“ murmelte der Ficker und ich merkte, wie ich langsam abschweifte und an italienische Frauen und ihre fetten Ärsche dachte. Die waren aber auch zum Anbeißen, dachte ich. Man kann da gar nicht anders, als ans Reinficken zu denken. Da muss man rein, sonst platzt einem die Nudel.
Schon verrückt, die Welt, dachte ich weiter. Ich trank mein Bier aus und lächelte.
Verrückt, verrückt…

1 Kommentar:

  1. kranker scheiß, aber wie zu erwarten, wird sein eigenes brain von dir gefickt ;)

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