Ziellos irre ich umher, dunkler Wald und die Schatten der Nacht umgeben meinen verlorenen Leib. Es ist kalt, ich bin einsam, alles Getier ist tot, leblos verwest das Fleisch unter dem klammen, blutdurchtränkten Laub. Ich stolpere über eine Wurzel, der schwarze Arm eines ewig trauernden Giganten. Müde blickt der dunkle Baum auf mich nieder. Ich fühle mich klein und unbedeutend, die Ewigkeit ist unermesslich, mein kurzes Dasein nur ein Augenblick im Weltentreiben. Dann entdecke ich die Inschrift, die in seine Rinde geritzt ist. Eine Nachricht aus den Tiefen der Vergangenheit, als die Erde sich noch drehte und das Universum voller Tatendrang war. Ich richte mich auf und betrachte die Buchstaben, feine Linien, sanft schimmernd im fahlen Licht des sterbenden Mondes. Ein Lächeln ergreift Besitz von meinem zerfurchten Gesicht. Mein Herz schlägt wild und Erinnerungen an das alte Leben strömen auf mich ein. Meine mit Blut und Erde befleckten Finger streichen über die Linien, die Worte längst vergessener Stunden und mit Tränen in den Augen beginne ich schließlich, die Inschrift zu lesen:
Zwei Jahre schon sind wir zu zweit du tust alles für mich und ich für dich wir lieben uns wir trösten uns wir küssen uns wir kennen uns doch etwas fehlt das spürst du auch der wahre Kern bleibt uns verwehrt wer bist du wirklich? wer bin ich? ich kenne dich nicht weder dich noch mich also folge ich den Fäden die an deiner Seele hängen zu den Fingern des Spielers der dich führt und lieben lässt und dann folge ich den Fäden die an meiner Seele hängen zu den Fingern des Teufels der mich lenkt und fragen lässt wir lieben uns doch nicht im Kern wir trösten uns doch nur für uns selbst wir küssen uns weil sie es wollen wir kennen uns doch nicht genug nie mehr will ich den Fäden folgen das Puppenspiel soll fortan mein Leben sein nur Dämonen und Teufel warten dort am Ende der Fäden die unsere Seelen lenken
Plötzlich durchschneiden grelle Blitze das schwarze Firmament, die Erde bebt und Risse tun sich auf. Züngelnde Höllenflammen schlagen hervor, gierig nach Zerstörung, lüstern nach Vereinigung. Es treibt mich hinein in das Licht und die Wärme, das Feuer zersetzt meine Moleküle zu Asche. Ich genieße die Pein, das Ende, den Abschied, den Tod. Dann ist da nichts mehr, kein Wald, kein Laub, keine Dunkelheit. Kein Licht am Ende des Tunnels. Nur wohlige, vertraute Anti-Existenz, das Woher und Wohin allen Seins. Es kümmert mich nicht, ob die Flammen weiter gezogen sind. Es kümmert mich nicht, wer ich war und warum das Alles und Wofür. Das Universum ist mir gleich. In meiner Seele herrscht endlich Frieden. Frieden und ein unglaublich fetziger Song:
Tanze Samba mit mir!
Samba, Samba die ganze Nacht.
Tanze Samba mit mir!
Weil die Samba uns glücklich macht.
Liebe, Liebe, Liebelei.
Morgen ist sie vielleicht vorbei.
Tanze Samba mit mir!
Samba, Samba die ganze Nacht.
Aha aha, du bist so heiß wie ein Vulkan.
Aha aha, und heut verbrenn` ich mich daran.
Samba! Olé! |
|
Die Pforten öffnen sich, langsam, träge, und dichte Finsternis umschließt deine verdorrende Haut. Nach langer Reise durch die Nebel der Absurdität bist du nun endlich zu Hause. Second Hell, das Reich von DanTheDarkness. Ich bin dir Freund und Feind zugleich, Mutter und Vater, Aphrodisiakum und Rizin-Cocktail. Werter Gast - sterbender Sohn, verlorene Tochter - sei nun mein Gefäß. Diene mir mit geduldigem Herzen und die alles versengenden Flammen der Hölle werden unsere Kinder sein.
Dienstag, 13. August 2013
Samba Olé!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen